Die Auswahl an Äpfeln in vielen Supermärkten scheint heute riesig: rote, gelbe, grüne – mit Bäckchen oder ohne, große, kleine, süße und saure. Die Zahl der Sorten ist jedoch keineswegs so groß, wie sie auf den ersten Blick erscheint: In den vergangenen 50 Jahren haben Äpfel viel von ihrer Vielfalt eingebüßt.
Es gibt ca. 30000 Apfelsorten auf der Welt. Du müsstest also 82 Jahre lang jeden Tag einen anderen Apfel essen, um sie alle auszuprobieren.
Lediglich rund 25 Sorten werden im Erwerbsobstbau kultiviert und nur sieben davon regelmäßig im Handel angeboten: Boskoop, Cox Orange, Golden Delicious, Elstar, Gloster, Jonagold und Granny Smith. Die Standardisierung des Apfels hat ökonomische Gründe: In den 1970er-Jahren förderten Bund und Europäische Gemeinschaft die Rodung der alten Apfelbäume mit ihren Hochstämmen und den Anbau ertragsorientierter Plantagen mit kleinen Bäumen am Spalier.
Die klassischen Tafelobstsorten wurden so gezüchtet, dass sie einheitlich große Früchte bringen, leicht zu ernten sind und immer gleich gut schmecken – egal aus welchem Land sie kommen.